Klangfenster 2025 "von Rossini bis Morricone", 16. Mai 2025, 19.30 Uhr, Kirche Gümligen

Im diesjährigen Klangfenster erleben wir einmal mehr, wie vielfältig Musik im Allgemeinen und Orgelmusik im Speziellen sein kann. Das hochgestellte «Plus» in Orgelplus äussert sich gleich in mehrfacher Hinsicht: Im Beizug zusätzlicher Instrumente (Violine und Alphorn), in der vielfältig-reichhaltigen Programmgestaltung sowie darin, dass die Orgel in einem völlig ungewohnten Kontext ausserhalb des klassisch-kirchlichen Repertoires, mit Musik «von Rossini bis Morricone» in Erscheinung tritt.
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Mitwirkende

Jacques Pasquier und Elie Jolliet, Orgel
Janka Ryf, Violine; Dominik Ziörjen, Alphorn

Zum Programm

Orgel und Violine ist eigentlich eine oft gehörte Verbindung. Wer würde dabei aber an französische Chansons (Francis Lai) oder an Filmmusik (Ennio Morricone) denken? Schon bei Mozarts Violinsonate darf man gespannt sein, wie der in seiner Sprache und Artikulationsweise auf das Originalinstrument zugeschnittene Klavierpart auf der Orgel wirkt. Neugierde weckt auch Schuberts «Unvollendete»: Eine gross besetzte Sinfonie bearbeitet nur für Orgel und Violine? Die volle Klanggewalt der hochromantischen Orgel erfahren wir dann in der emporwogenden Musik von Liszt und lassen uns schliesslich von Rachmaninoff überraschen.

In der Klassik und in Kombination mit der Orgel ist das Alphorn ein seltener Gast. Hier begegnen uns nun im ersten Programmteil gleich mehrere originelle und Original-Werke für eben diese Besetzung. Und erfreulicherweise ist mit Sturzeneggers fanfarenartiger «Cassation», Daetwylers virtuosem «Andande & Humoresque» und Rüttis «Suite pastorale», die bekannte Volksweisen aufnimmt (z.B. den freiburgischen «Ranz des Vaches»), das einheimische Musikschaffen prominent vertreten. Doch wie die Musik von Farkas mit ihrer teilweise typisch osteuropäischen, unregelmässigen Metrik zeigt: auch in den Karpaten sind alphornartige Instrumente anzutreffen. Gar in Richtung Jazz bewegt sich das Alphorn/Orgel-Duo mit Shilklopers «Crested Butte Mountain». Den Rahmen um das ganze Programm bilden Rossinis Ouvertüre zur Diebischen Elster und ein Slawischer Tanz von Dvorák, beides diesmal ganz der vierhändigen Spielfreude unserer beiden Organisten überlassen.

Auszüge aus dem Freitagsprogramm umrahmen am Sonntagmorgen den Abschiedsgottesdienstes von Silvia Stohr.

Detailprogramm

19.30 Uhr
Gioachino Rossini (1792–1868)
Ouverture «La Gazza Ladra» (Die diebische Elster)

Kurt Sturzenegger (*1949)
Cassation

Ferenc Farkas (1905–2000)
Écho des Carpathes
Andante moderato – Allegro – Andante – [Allegro]

Arkady Shilkloper (*1956)
Crested Butte Mountain

Jean Daetwyler (1907–1994)
Andante & Humoresque

Carl Rütti (*1949)
Suite pastorale
Aus Freiburg – Von der Rigi – Aus dem Muotathal – Aus dem Luzerner Hinterland – Aus dem Klönthal

Zirka 20.15 bis 20.45 Uhr
Apéro

20.45 Uhr
Francis Lai (1932–2018)
Un homme et une femme

Wolfgang Amadé Mozart (1756–1791)
Sonate für Klavier und Violine in e-moll, KV 304
Allegro – Tempo di Menuetto

Ennio Morricone (1928–2020)
Chi Mai

Franz Schubert (1797–1828)
Symphonie Nr. 7, «Die Unvollendete»
1. Satz: Allegro moderato

Franz Liszt (1811–1886)
Der Heilige Franziskus von Paula auf den Wogen schreitend

Sergei Rachmaninoff (1873–1943)
Ungeduld – Friedenshymne

Antonín Dvorák (1841–1904)
Slawischer Tanz Nr. 8 in g-moll (aus: Op. 46)