Bfa/FO 2020: «Gemeinsam für eine Landwirtschaft, die unsere Zukunft sichert.»
Brot für alle, Fastenopfer und Partnersein fragen während der Kampagne 2020 nach unserem Umgang mit der Ernährung. Christoph Knoch schreibt im Editorial des «reformiert.» Muri-Gümligen.
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«Im Schweisse deines Angesichts sollst du dein Brot essen...» ist ein geflügeltes Wort. Die Fortsetzung lautet: «... bis du wieder zu Erde wirst, davon du genommen bist. Denn Staub bist du und zum Staub kehrst du zurück.» (1. Mose 3, 19) Im Kreislauf des Lebens haben wir in der Schweiz den «Schweiss des Angesichts» im Umgang mit der «Ackererde» an die wenigen delegiert, die noch in der Landwirtschaft tätig sind.
In weiten Teilen unserer Erde gilt das aber bis heute: 70 % aller Lebensmittel werden weltweit von Kleinbauern und -bäuerinnen angebaut.
Mit viel Mühe verbunden war der Übergang von der Jäger- und Sammlergesellschaft zu den Anfängen des Ackerbaus vor etwa 12 000 Jahren im Vorderen Orient.
«Wir haben auf dem Pflanzplätz Kartoffeln und Gemüse geerntet. Das hat uns nicht gepasst, denn es gab kaum Zeit zum (Fussball-)Spielen», so höre ich beim Rückblick auf das Leben vieler älterer Menschen.
Im Gespräch mit meinem Nachbarn Hans Aeschbacher staune ich über Zahlen und Zusammenhänge der Landschwirtschaft und der Politik in der Schweiz. Milliarden werden mit Lebensmitteln umgesetzt, wenig kommt bei den Bauern an, wichtiger sind die Direktzahlungen.
Wer nach der Ökobilanz von Lebensmitteln fragt, erhält Antworten, die manchmal gar nicht einleuchten: es sei unter Umständen ökolgisch sinnvoller, Spargel aus den Anden in die Schweiz zu transportieren als sie mit viel Energieaufwand bei uns zu produzieren.
Fragen über Fragen: soll ich nun unbedingt «vegan» essen? Oder reicht vegetarisch? Oder welche Art von Fleisch darf ich mir gönnen? Unsere reformierte Tradition betont die Freiheit. Das Wurstessen am Sonntag Invocavit, am 9. März 1522 in der Druckerei Froschauer, gilt als Auftakt zur Zürcher Reformation.
Seit über 50 Jahren liefert die «Agenda», der Fastenkalender, viele Anregungen, um vor Ostern andere Aspekte des Lebens zu bedenken. Ich bin kein Fan des Fastens, aber das Nachdenken über unseren Umgang mit Nahrungsmitteln, mit Fleisch und Fisch beschäftigt mich.
Welches Pouletfleisch wandert in meinen Einkaufswagen? Auf die Frage nach möglichst artgerecht «gewachsenen» Poulet meinte einer der Metzger in Gümligen: «Drüben finden Sie Fleisch von gestreichelten Hühnern. Das haben wir im Offenverkauf nicht.» Es hat seinen Preis. Wir finden es auch entsprechend schmackhafter als die günstige Variante. Schockiert bin ich jeweils, wenn ich jenseits der Grenze die Preise anschaue... «Die Leute reden immer von Bio und Öko. Schaue ich verstohlen in die Einkaufswagen, dann sehe ich wenig davon», so Hans Aeschbacher. Die Diskussion um die «richtige» Nahrungserzeugung läuft derzeit auf vielen Ebenen: am Tisch zuhause, im Bundeshaus und weltweit.
Wir bleiben für unsere Erde verantwortlich (1. Mose 2, 15: «Bebauen und Bewahren»). Beim nächsten Einkauf will ich daran denken.
Und Sie?
Ihr Christoph Knoch (siehe Gemeindeseiten März)
Perspektiven vom 23. Februar 2020 (srf2kultur): «Wer unabhängig sät, kann Vielfalt ernten» | Brot für alle schreibt zur Kampagne 2020
Weitere Impulse:
Evelyne Baumberger (@evelyne_lynn) twitterte: "Bei Chicken Nuggets etwa könnte das Fleisch problemlos ersetzt werden. Es ist nur drin, weil es nicht als solches erkennbar ist und keinen Geschmack hat." https://twitter.com/evelyne_lynn/status/1229328966609182721?s=09
WWF Schweiz (@WWF_Schweiz): Vorbildliche Schweizer Landwirtschaft? Von wegen!
Wahres Vorbild ist Dänemark, wo Pestizide so verteuert wurden, dass sie heute weniger eingesetzt werden. In der Schweiz herrscht dagegen immer noch eine vergünstigte Mehrwertsteuer auf Pestizide. https://t.co/LZNWKeQEi7
Junge Grüne Kt. Bern (@jungegruenebern): Auch wir fordern eine gerechte, ökologische und bäuerliche Landwirtschaft. Deshalb rufen wir auf zur Demo #EssenIstPolitisch von Landwirtschaft mit Zukunft und @klimastreik. Samstag, 22. Februar, 14.00 Uhr auf der Schützenmatte in Bern.
#Climatestrike #by2020weriseup https://t.co/UQLS1BtgUu / https://twitter.com/jungegruenebern/status/1229119972980543489?s=09
In weiten Teilen unserer Erde gilt das aber bis heute: 70 % aller Lebensmittel werden weltweit von Kleinbauern und -bäuerinnen angebaut.
Mit viel Mühe verbunden war der Übergang von der Jäger- und Sammlergesellschaft zu den Anfängen des Ackerbaus vor etwa 12 000 Jahren im Vorderen Orient.
«Wir haben auf dem Pflanzplätz Kartoffeln und Gemüse geerntet. Das hat uns nicht gepasst, denn es gab kaum Zeit zum (Fussball-)Spielen», so höre ich beim Rückblick auf das Leben vieler älterer Menschen.
Im Gespräch mit meinem Nachbarn Hans Aeschbacher staune ich über Zahlen und Zusammenhänge der Landschwirtschaft und der Politik in der Schweiz. Milliarden werden mit Lebensmitteln umgesetzt, wenig kommt bei den Bauern an, wichtiger sind die Direktzahlungen.
Wer nach der Ökobilanz von Lebensmitteln fragt, erhält Antworten, die manchmal gar nicht einleuchten: es sei unter Umständen ökolgisch sinnvoller, Spargel aus den Anden in die Schweiz zu transportieren als sie mit viel Energieaufwand bei uns zu produzieren.
Fragen über Fragen: soll ich nun unbedingt «vegan» essen? Oder reicht vegetarisch? Oder welche Art von Fleisch darf ich mir gönnen? Unsere reformierte Tradition betont die Freiheit. Das Wurstessen am Sonntag Invocavit, am 9. März 1522 in der Druckerei Froschauer, gilt als Auftakt zur Zürcher Reformation.
Seit über 50 Jahren liefert die «Agenda», der Fastenkalender, viele Anregungen, um vor Ostern andere Aspekte des Lebens zu bedenken. Ich bin kein Fan des Fastens, aber das Nachdenken über unseren Umgang mit Nahrungsmitteln, mit Fleisch und Fisch beschäftigt mich.
Welches Pouletfleisch wandert in meinen Einkaufswagen? Auf die Frage nach möglichst artgerecht «gewachsenen» Poulet meinte einer der Metzger in Gümligen: «Drüben finden Sie Fleisch von gestreichelten Hühnern. Das haben wir im Offenverkauf nicht.» Es hat seinen Preis. Wir finden es auch entsprechend schmackhafter als die günstige Variante. Schockiert bin ich jeweils, wenn ich jenseits der Grenze die Preise anschaue... «Die Leute reden immer von Bio und Öko. Schaue ich verstohlen in die Einkaufswagen, dann sehe ich wenig davon», so Hans Aeschbacher. Die Diskussion um die «richtige» Nahrungserzeugung läuft derzeit auf vielen Ebenen: am Tisch zuhause, im Bundeshaus und weltweit.
Wir bleiben für unsere Erde verantwortlich (1. Mose 2, 15: «Bebauen und Bewahren»). Beim nächsten Einkauf will ich daran denken.
Und Sie?
Ihr Christoph Knoch (siehe Gemeindeseiten März)
Perspektiven vom 23. Februar 2020 (srf2kultur): «Wer unabhängig sät, kann Vielfalt ernten» | Brot für alle schreibt zur Kampagne 2020
Weitere Impulse:
Evelyne Baumberger (@evelyne_lynn) twitterte: "Bei Chicken Nuggets etwa könnte das Fleisch problemlos ersetzt werden. Es ist nur drin, weil es nicht als solches erkennbar ist und keinen Geschmack hat." https://twitter.com/evelyne_lynn/status/1229328966609182721?s=09
WWF Schweiz (@WWF_Schweiz): Vorbildliche Schweizer Landwirtschaft? Von wegen!
Wahres Vorbild ist Dänemark, wo Pestizide so verteuert wurden, dass sie heute weniger eingesetzt werden. In der Schweiz herrscht dagegen immer noch eine vergünstigte Mehrwertsteuer auf Pestizide. https://t.co/LZNWKeQEi7
Junge Grüne Kt. Bern (@jungegruenebern): Auch wir fordern eine gerechte, ökologische und bäuerliche Landwirtschaft. Deshalb rufen wir auf zur Demo #EssenIstPolitisch von Landwirtschaft mit Zukunft und @klimastreik. Samstag, 22. Februar, 14.00 Uhr auf der Schützenmatte in Bern.
#Climatestrike #by2020weriseup https://t.co/UQLS1BtgUu / https://twitter.com/jungegruenebern/status/1229119972980543489?s=09